Da die Nachfrage nach unseren Wachteleiern aus artgerechter Haltung das Angebot seit Monaten deutlich übersteigt, war abzusehen, dass wir einen weiteren Wachtelstall bauen müssen.
Unsere bisherigen Wachtelställe reichen nicht aus
Bisher haben wir zwei Ställe, einen großen, lichtdurchfluteten, jedoch ungedämmten Wachtelstall mit Bodenhaltung und einen kleineren Etagenstall. Mit beiden konnten wir unsere Erfahrungen machen. Während der große Stall im Sommer unheimlich warm wird und mit viel Aufwand verschattet werden muss, frieren im Winter ab -5 Grad alle Wachteleier im kleinen Etagenstall kaputt.
Kapazitäten begrenzt
Im großen Stall haben wir nach Neueinstallung 40 Wachteln, theoretisch sollten auch 50 möglich sein, ohne dass die artgerechte Haltung leiden würde.
Im kleinen Etagenstalle haben wir mit 20 Tieren pro Etage begonnen und sind durch Bestandsverkleinerung jetzt bei 10 bis 12 Tieren pro Etage – deutlich besser und stressfreier für die Tiere.
Bei einer normalen Legeleistung reicht das für etwa 50 Eier am Tag (in den letzten Monaten war es wegen der Hitze allerding deutlich weniger), also etwa 4 Pakete Wachteleier á 12 Stück. Zu Spitzenzeiten lag die Nachfrage bei 8 bis 10 Paketen pro Tag, ohne dass groß Werbung dafür gemacht wurde. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, muss nun ein neuer Stall her, der Platz für 60 Wachtelhennen bietet.
Wachtelstall in einem vorhandenen Gebäude bauen
Auf unserem Grundstück, in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus, haben wir noch 3 marode Nebengebäude, die bisher nur zum Abstellen diverser Gegenstände genutzt wurden. Da mich im vorhandenen großen Stall die Mäuse im Winter extrem nerven (wegen zu hohem Futterverbrauch), käme bei einem Neubau nur ein massives Fundament in Frage. Wir stellten uns daher die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die vorhandenen Gebäude zu nutzen.
Daher wird nun ein erstes Gebäude zu einem Wachtelstall umgebaut. Bei Planungsbeginn lag unser Fokus auf dem maroden Dach, dass in einem Bereich einfach durch ist. Nach der Beräumung der ehemaligen Werkstatt zeigten sich jedoch gravierendere Probleme.
Wachtelstall erfordert deutlich mehr Arbeit
Das Gebäude selbst ist nun besenrein. Dabei offenbarte sich eine Schwachstelle, durch die in der Vergangenheit Ratten in das Innere gelangt waren. Das ist für mich ein absolutes NoGo, Ratten stellen für Wachteln eine tödliche Gefahr dar. Die vorhandene Einfallstelle habe ich mit grobem Schotter verfüllt und verdichtet, sodass dort nicht ohne weiteres eingedrungen werden kann. Auf dieser verfüllten Stelle und entlang der Wand, die untergraben wurde, werde ich Stahlplatten, die wir zuhauf bisher gefunden haben, legen. Dazu kommen noch ein paar ziemlich stabile Fliesen, die ich beim Aufräumen in dem Stall gefunden habe.
Darüber soll der gesamte Boden mit einer 4 bis 5 cm dicken Betonschicht abgedeckt werden. Davon verpreche ich mir absolute Sicherheit nach unten und ein problemloseres Ausmisten des Stalles.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sanierung einer Außenwand. Nachdem ich dort losen Putz abgeklopft hatte, stellte sich heraus, dass eine Vielzahl qualitativ schlecht gebrannter Ziegelsteine durch eindringende Nässe aufgeweicht sind und zerbröseln. Hier gilt es nun, diese Stück für Stück zu entfernen und durch neue (vorhandene) Ziegel zu ersetzen. Das wird wohl die größte Baustelle, muss der Austausch doch Stück für Stück erfolgen, damit der Stall nicht einstürzt. Die Wand wird anschließend mit Kalkinnenputz noch einmal verputzt.
Das Dach muss ebenfalls stellenweise erneuert werden. Hier werde ich die alten und morschen Schalbretter entfernen und durch neue ersetzen. Da der Stall nur ein Fenster hat, werden im Rahmen der Dachsanierung zwei vorhandene Dachluken auch DDR-Produktion verbaut. Dicht wird das Dach dann durch aufgenagelte und verklebte Dachpappe.
Bei dem Fenster sehe ich am wenigsten Probleme. Den anhaftenden Kit werde ich entfernen und dann Plexiglasscheiben in den vorhandenen Rahmen einsetzen und von außern wieder verkitten.
Die Einrichtung des Wachtelstalles
Da ich die Wachteln ausschließlich wegen der Wachteleier halte, mir aber eine gute und artgerechte Haltung wichtig ist, werde ich meine Erfahrungen aus den beiden bisherigen Ställen einfließen lassen. Durch den geschickten Einsatz von übersteigbaren Trennwenden soll die gefühlte Größe für die Wachteln deutlich erhöht werden. Verstecke und antürliche Landmarken sollen das Erlebnis für die Wachteln noch einmal verbessern. Insgesamt verspreche ich mich davon eine hohe durchschnittliche Legeleistung von 80 Prozent über das Jahr.
Nach dem Wachtelstall ist vor dem Wachtelstall
Wenn dieser Stall fertig ist, heißt es nicht etwa ausruhen. Direkt an diesem Gebäude angebaut ist ein zweites Gebäude, das Platz für etwa 80 Wachteln bietet. Augenscheinlich sind hier das Dach und die Fenster die Probleme, denen wir uns stellen müssen.
Unseren Baufortschritt kannst du hier auf wachtelfarm.com oder bei Youtube im Kanal „Wachtelfarm Hettstedt“ unter https://youtube.de/c/wachtelfarmhettstedt verfolgen.
Guten Abend,
mein Name ist Carmen Krausen und ich interessiere mich für die Wachtelhaltung.
Zuerst einmal möchte ich Ihnen ein großes Kompliment aussprechen für Ihre vorbildliche Wachtelhaltung und die viele Mühe die Sie sich mit den YouTube Videos geben. Vielen Dank dafür!
Ich überlege zukünftig Wachteln zu halten. Nun ist es so, dass ich immer alles 100%ig machen will, also muss ich vor der Anschaffung, alles abklären, mich informieren und lernen.
Darf ich Sie bitte etwas fragen?
Gehen Wachtel eine Rampe hoch?
Ich frage, weil mir ein fertiger „Hühnerstall“ gefällt aber ein befreundeter Taubenzüchter meint sie würden nicht die Rampe hoch gehen.
Was meinen Sie als Profi dazu?
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Mit freundlichen Grüßen
Carmen Krausen